Aus der Geschichte von Walkringen
Als erste walkringische Örtlichkeit erscheint 1139 in einer päpstlichen Urkunde, die dem Kloster Trub seine Besitzungen bestätigt, die "Talmatt" im Bigenthal. Walkringen wurde erstmals am 10. Februar 1220 urkundlich erwähnt.
In alten Dokumenten wird der Ort in verschiedenen Schreibweisen genannt, so 1224 als Walkeringen, 1230 und 1236 als Walcheringen und 1275 als Walgeringin. Der Name geht auf einen allemannischen Siedler zurück, der in dieser Gegend wohnte. Die zwei Erdburgen auf den sogenannten Zwingherrenhubeln Adlisberg und Hubelwald stammen ebenfalls aus dieser Zeit.
Die Landeshoheit lag bis 1406 in den Händen der Kyburger, die sie in diesem Jahr an Bern abtraten. Von da an übte im Namen der Stadt der Freiweibel des Landesgerichts Konolfingen die Militärgewalt und Kriminalgerichtsbarkeit aus. Die niedere Gerichtsbarkeit über Walkringen und Wikartswil hatte zuerst die Herrschaft von Worb inne. 1397 wurde sie an die von Peter von Thorberg gestiftete Kartause vergabt. Nach der Aufhebung des Klosters während der Reformationszeit trat an die Stelle des Abtes ein bernischer Landvogt, der nun die Gerichtsrechte versah. Die Helvetik hob den alten Korporativstaat auf. Walkringen erhielt eine neue Munizipalbehörde und kam 1803 zum Oberamt Konolfingen. Seit dem 1. Januar 2010 gehört die Gemeinde Walkringen dem Verwaltungskreis Bern-Mittelland an.
Sind Sie neugierig geworden? Möchten Sie noch mehr über die Geschichte von Walkringen erfahren?
Im Sommer 2000 ist das Buch "Geschichte der Gemeinde Walkringen" von Beat Hänni erschienen. Sie können das reich bebilderte Buch bei der Gemeindeverwaltung beziehen.
Über das Buch "Geschichte der Gemeinde Walkringen"
Ein Buch mit 184 Seiten, 140 schwarz-weiss Abbildungen, darunter Aufnahmen aus dem 19. Jahrhundert.
Welchen Walkringer Bürger interessiert nicht die Geschichte der Ortsnamenkunde, der Landwirtschaft, des Streits um den Biglenbach, der Post, der Eisenbahn oder des Rüttihubelbades. Diese und andere Kapitel entlocken sicher dem einen oder anderen Leser ein "Weisch no"..., "hesch Du das gwüsst"... oder "hesch gseh"...
Während seines Wirkens als Pfarrer in Walkringen, in den Jahren 1981 - 1995, begleitete Beat Hänni öfters der Gedanke: "Wie muss es hier früher gewesen sein?" Diese Frage wird in einem geweckt durch alte Gebäude wie die Kirche, das Pfarrhaus, die Häuser der Leinwandherren, die alten Schul- und Bauernhäuser und die Speicher. Sie stellt sich auch durch die Orts- und Flurnamen, die Hohlwege, sowie durch die Überlieferung vom Zwingherrn, vom Wäggessen und vom Moos.
Die Geschichte der Gemeinde gibt Einblick in die vielen Facetten des Lebens früherer Generationen. Sie hält spannende Entdeckungen
bereit und lässt uns an den grossen Entwicklungen der bernischen und schweizerischen Geschichte teilnehmen.
Die archäologische Grabung in der Kirche Walkringen, in den Jahren 1986 - 1987, verlängerte das Wissen über die Geschichte der Gemeinde
um 400 Jahre. Es sind jetzt Aussagen möglich über eine Zeit, die vorher für Walkringen im Dunkeln lag. Es ist nun erwiesen, dass die Kirche Walkringen vom Anfang an eine selbständige Pfarrkirche war.
Beat Hänni