Mitteilung des Gemeinderates - Bildungsstrategie Walkringen

Der Gemeinderat, die Schulkommission und die nichtständige Kommission Schulstrategie Walkringen beschäftigen sich seit mehr als einem Jahr mit der Zukunft der Oberstufe in der Gemeinde Walkringen. Anlässlich der Sitzung vom 15. Februar 2011 hat der Gemeinderat Walkringen entschieden, dem Stimmvolk den Antrag zu stellen, dass ab Schuljahr 2013/2014 in der Schule Walkringen eine eigene Sekundarschule mit dem durchlässigen Modell ‚Spiegel‘ angeboten werden soll.

Der Gemeinderat Walkringen ist sich bewusst, dass ein Wechsel des Schulsystems Umtriebe und Ängste auslösen kann. Die Vorteile für unsere Jugend und für die Zukunft der Gemeinde Walkringen aber überwiegen.

Es geht nicht zuletzt darum, aufgrund der zukünftigen Schülerzahlen und der dezentralen Besiedelung der Gemeinde Walkringen ein Optimum zu erreichen. Dabei stehen für den Gemeinderat Walkringen die Chancengleichheit und das Wohl der Schüler der eigenen Gemeinde stets im Vordergrund. Die Vorwürfe der Projektgegner, wonach es sich bei diesem Vorhaben um Träumereien handelt, können nicht nachvollzogen werden, da auch die zuständige Schulinspektorin der eigenen Sekundarschule in Walkringen positiv gegenübersteht.

Die zukünftigen Herausforderungen (Finanzierung der Volksschule nach FILAG, zweijähriger Kindergarten, Frühfranzösisch) erfordern ein Überprüfen der bestehenden Strukturen in vielen bernischen Gemeinden. Sowohl die bereits heute durchzuführenden Schülertransporte wie das Schulgeld für die auswärtigen Schulbesuche in der Sekundarschule Biglen belasten den Finanzhaushalt unserer Gemeinde in beträchtlichem Ausmass. Dies ist ein wichtiger Grund, weshalb der Gemeinderat Walkringen der Errichtung eines Oberstufenzentrums in Biglen äusserst kritisch gegenübersteht und die eigene Sekundarschule bevorzugt.

Es entspricht den Tatsachen, dass die Gemeinde Biglen bei einer Vertragskündigung der Gemeinde Walkringen jährliche Ausfälle in der Höhe von rund Fr. 180‘000.00 zu tragen hat. Gleichzeitig ist aber auch zu berücksichtigen, dass sich durch den Wegfall von Klassen und Lehrkräften in Biglen erhebliche Einsparungen ergeben.

Dem Vorwurf, dass das Angebot an Freifächern in Biglen eingeschränkt werden muss, hält der Gemeinderat Walkringen entgegen, dass in diesem Bereich Offenheit für eine Zusammenarbeit nach wie vor vorhanden ist. Weshalb der Besuch eines Freifaches für den Schüler aus Biglen in Walkringen unzumutbar sein soll, gleichzeitig aber für den Schüler aus Walkringen im umgekehrten Fall kein Problem darstellen soll, kann nicht verstanden werden. Hinsichtlich des befürchteten Stellenabbaus in der Sekundarschule Biglen wird darauf hingewiesen, dass in Walkringen zusätzliche Lehrkräfte benötigt werden.

Der Gemeinderat Walkringen ist überzeugt, dass mit einer Neuorganisation der Strukturen und Offenheit gegenüber Veränderungen in jeder Gemeinde des heutigen Sekundarschulkreises Biglen ein optimales Bildungsangebot bereitgestellt werden kann. Er stellt sich der Verantwortung gegenüber seinen Bürgern und beantragt deshalb an der Gemeindeversammlung die Errichtung einer eigenen Sekundarschule.

Dieser Antrag wird den Stimmbürgern anlässlich der ausserordentlichen Gemeindeversammlung von Montag, 28. März 2011, unterbreitet. Die Gemeindeversammlung findet im Gasthof Bären, Walkringen, um 20.00 Uhr statt.

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